Protestschilder
"Erfurt ist nicht Bullerbü", wie es sich Matthias Bärwolff vorstellt und die gegenwärtige Situation an der Clara eine "Verkehrsschikane"
Spontane Demonstration
Die spontane Demonstration konnte erst vor Ort bei der Polizei angezeigt werden. Die Veranstaltungsbehörde der Stadtverwaltung war leider nicht mehr erreichbar.
Julis
Wie in alten "Juli-Zeiten". Ein paar waren auch dabei und hatten mit uns Alten Spaß am Protest.
Ecke Naumann-Straße
Friedrich Naumann wäre stolz auf uns. Wir verteidigen die Freiheit der Bürger auf individuelle Mobilität.
Zu ihrem Sommer-Stammtisch hatten die Freien Demokraten von Erfurt-Süd am 12.7.2022 an die Clara-Zetkin-Straße eingeladen. Aus dem geplanten Stammtisch wurde eine Spontan-Demonstration gegen die aktuelle Verkehrspolitik der Stadt. "Im März ist der Verkehrsversuch in der Clara-Zetkin-Straße ausgelaufen. Bis heute hat sich nichts an dem Zustand geändert. Verkehrsschikanen und eine chaotische Parksituation behindern den Durchgangsverkehr und die Rettungsfahrzeuge, die inzwischen Umwege in Kauf nehmen, um die Clara zu meiden", moniert der Sprecher der Gruppe, Marc Frings.
Die Stadtverwaltung verteile Knöllchen an Anwohner, die keinen Parkplatz finden, handele aber selbst ordnungswidrig, in dem sie diesen Zustand sanktioniere. In Gesprächen mit den Anwohnern wurde die Kritik bestätigt. Die zwangsweise Verkehrsberuhigung werde zwar begrüßt, nicht aber die aktuelle Situation. Schließlich wolle auch selbst keiner auf sein Auto verzichten und benötige daher auch weiterhin wohnungsnahen Parkraum.
Die Freien Demokraten fordern ein Einlenken der Stadtverwaltung. Das ideologisch- motivierte rot-grüne Ziel einer autofreien Stadt sei nicht realistisch. "Erfurt ist nicht Bullerbü, wie es sich Matthias Bärwolff auf seiner Homepage vorstellt", so Frings weiter. Spontan lud er den Dezernenten ein, auf eine Bratwurst mit Bier vorbeizukommen, doch der lehnte dankend ab. "Die Landeshauptstadt braucht einen Mix aus ÖPNV, besseren Radwegen und vernünftigen Lösungen für den Individualverkehr. Mit Verboten und Schikanen verärgert man die Bürger", stellt Frings weiter fest. Kein Wunder, dass von den vorbeifahrenden PKW-Fahrern am Dienstagabend viel Zustimmung kam. Mit erhobenem Daumen und freundlichem Hupen signalisierten sie ihre Zustimmung zu den Slogans der Liberalen "Freie Fahrt für Erfurt" und "Weg mit den Verkehrsschikanen".
Im zweiten Teil ihres Treffens verständigte sich die Gruppe der Freien Demokraten noch über Positionen zu weiteren aktuellen Themen der Stadtpolitik. Der geplante Fernbushalt in Bahnhofsnähe wird grundsätzlich begrüßt. Allerdings wünschten sich die Liberalen eine nachhaltigere Lösung. Zustimmung signalisierten sie zu den Plänen für eine Neuauflage der BUGA im Jahr 2026. Wirtschaft und Tourismus würden davon profitieren. "Wir sehen hier die Chancen im Vordergrund und nicht die Bedenken." Das Projekt "Neue Mitte Süd-Ost" könne dabei Eingang finden wie seinerzeit die Neugestaltung der Geraaue bei der ersten Auflage, regen die die Liberalen an.