"Als Konsequenz aus dem katastrophalen Abschneiden der Thüringer FDP bei den Landtagswahlen fordert die Gruppe der Freien Demokraten Erfurt-Süd den Vorsitzenden Thomas Kemmerich, den Geschäftsführer Tim Wagner und den gesamten Landesvorstand zum Rücktritt auf", erklärte heute der Sprecher der Gruppe, Marc Frings. Mit dem auf Personenkult ausgerichteten Wahlkampf gegen die Bundespartei tragen Kemmerich und seine Kombattanten die volle Verantwortung für das Desaster. Die Erzählungen zu seiner gescheiterten Ministerpräsidenten-Karriere und dem vorgeblich hohen Bekanntheitsgrad hätten Kemmerich und der Thüringer FDP ebenso geschadet, wie einige zweifelhafte Auftritte in der Öffentlichkeit.
1,1 Prozent seien das schlechteste Ergebnis der Thüringer FDP seit 1999 und noch deutlich weniger als das Ergebnis der Europawahl in Thüringen, bei der sich die Landespartei schon gegen die Bundespartei gestellt habe. Deshalb könne man die Verantwortung für die verlorene Landtagswahl auch nicht an die Bundespartei oder die Ampel-Regierung delegieren. "Sie liegt einzig und allein bei Thomas Kemmerich und seinem Team", merkt Dorothee von Hoff an.
Offenkundig habe es genügend liberale Wähler und Parteimitglieder gegeben, die "Kemmerichs Wahlaufruf" gefolgt seien und eben nicht ihre Stimme gegen Christian Lindner und die Regierungskoalition in Berlin abgegeben hätten. Mit Blick auf den, im nächsten Jahr anstehenden Bundestagswahlkampf, gehe es jetzt darum, den Weg für einen Neuanfang freizumachen und den Landesverband aus der bundespolitischen Isolation zu holen, fordern die Freidemokraten aus dem Erfurter Süden. Kemmerich und die beiden Bundestagsabgeordneten Ullrich und Wagner sollten dazu von allen politischen Ämtern zurücktreten. Auch der Kreisvorstand der FDP Erfurt möge zurücktreten und Platz für einen Neuanfang in der Landeshauptstadt machen, nachdem dort schon öffentlich zur Wahl von Direktkandidaten konkurrierender Parteien aufgerufen worden ist.